Die Brauerei bei ihrer Gründung
Mehr als ein Team, eine Familie
Die Brauerei wurde an einem strategischen Standort mit dem Ziel erbaut, die Cafés in der Nähe der Porphyrbrüche des Dorfes zu beliefern, in denen die zahlreichen Arbeiter (mehr als 3.000) nach der anstrengenden Arbeit im Steinbruch ihren Durst stillen konnten. Das Vertriebsnetz weitete sich rasch auf die benachbarten Dörfer aus.
Die damalige Zeit lässt sich mit der heutigen nicht vergleichen; es gab noch keine Limonaden, Cola, Energy Drinks oder in Flaschen abgefülltes Wasser; Spirituosenkonsum wiederum führte zu Alkoholabhängigkeit. Bier hingegen war gesund, es war sehr reich an Vitamin B1 und B12 und hatte mit zumeist weniger als 3% Vol. einen geringen Alkoholgehalt. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag damals bei fast 240 Liter Bier pro Jahr ...
1876
1876
Gründung der Brauerei Lefebvre durch Jules Lefebvre und Aufbau eines Bauernhof-Brauerei-Mälzerei-Komplexes.
Wussten Sie schon ... Zu dieser Zeit wurde Bier im Allgemeinen in 100-Liter-Fässern abgefüllt. Daher gilt im Braugeschäft der Hektoliter auch heute noch als Maßeinheit.
1897
Auguste Lefebvre und seine Frau Juliette Bomal steigen in die Fußstapfen
von Jules.

Der Erste Weltkrieg
Der Erste Weltkrieg beeinträchtigt die Geschäfte stark. Im Jahr 1916 wird die Brauerei von den Deutschen aufgrund der Metallrequisition zwecks Waffen- und Munitionsherstellung zerstört. Die gesamte Bierherstellung aller Brauereien wird daraufhin in einer Genossenschaft in Rebecq zusammengeschlossen.
1919
Zum Wiederaufbau seiner Geschäfte und um die jährlichen Hochwasser der Senne zu umgehen, die praktisch jedes Jahr das Zentrum von Quenast überschwemmen, kauft Auguste eine in Konkurs geratene örtliche Brauerei auf.
1921
Wiederaufnahme der Bierherstellung am heutigen Standort im Chemin du Croly. Der Verkauf von Flaschenbieren nimmt zu.
1923
Nach dem frühzeitigen Tod von Auguste übernimmt Gaston Lefebvre die Brauerei in dritter Familiengeneration.
Die Zeit ist reif für eine Neuorientierung.
1932
1932
Die Fassgärung wird 1932 durch die Hauptgärung in den neu installierten
zylindrokonischen Gärtanks abgelöst. Dadurch genießt die Brauerei eine Zeit lang einen gewissen technologischen Vorsprung im Brauereiwesen.
Der Zeit von 1940 bis 1945
In der Zeit von 1940 bis 1945 beeinträchtigt der Weltkrieg erneut die Geschäftstätigkeit. Zwar wird die Brauerei nicht zerstört, jedoch unterliegt ganz Belgien der strengen Auflage, ausschließlich Bier mit niedrigem Alkoholgehalt (maximal 0,8 % Vol.) zu brauen. Auch die Nachkriegsjahre sind
schwer für die Brauerei: Pils- und gewisse Amberbiere gewinnen immer mehr an Beliebtheit, diese stellt die Brauerei jedoch nicht her. Stattdessen baut sie zu diesem Zeitpunkt Geschäfte im Getränkehandel auf, die sie noch bis 1987 aufrechterhält.
1953
übernimmt Pierre Lefebvre die Leitung der Brauerei.
1960
Im Jahr 1960 wird ein neues Bier eingeführt: das Porph-Ale, ein obergäriges Amberbier mit einem Alkoholgehalt von 5 % Vol.
1966
Entwicklung des Super-Houblo, ein Scotch-Ale mit 6,5 % Vol. Alkohol.
Zu jener Zeit konzentriert sich die Brauerei auf Handel und Hauslieferung, womit sie
jedoch Anfang der 1970er Jahre unter heftigen Konkurrenzdruck gerät.
Die Zeit ist reif für eine Neuorientierung.
1975
1975
In der 5. Familiengeneration übernimmt Philippe Lefebvre nach seinem Marketing-Abschluss die Brauerei.
1978
Die ersten Biere auf Hefebasis werden gebraut. Kurz darauf beginnt die Brauerei, das Bonne-Espérance, ein in der Flasche nachgegorenes Bier, nach Italien zu exportieren, wo es rasch großen Anklang findet.
1983
Seit 1983 braut die Familie Lefebvre in Lizenz die Spezialbiere der Abtei Floreffe. Die Marke umfasst anfangs drei Biersorten - Floreffe Double, Floreffe Triple und Floreffe Prima Melior - und wird bald um eine vierte erweitert: Es handelt sich um das Floreffe Blonde.

1985
Tritt Philippes Ehefrau Ann als Buchhalterin in das Familienunternehmen ein.
1989
Im Jahr 1989 wird ein Weißbier unter dem Namen Student herausgebracht, das bald auf Wunsch eines Importeurs in „Blanche de Bruxelles“ umbenannt wird.
1996
1996
Die Brauerei wartet mit einer Innovation auf - es präsentiert Barbãr, ein helles Bier mit Honig. Dessen kleine Schwester, das Barbãr Bok, wird im Jahr 1997 eingeführt.
1998
Entwicklung eines Weißbieres mit Apfel: das Newton
2002
Anns und Philippes Sohn Paul Lefebvre steigt in das Brauereiunternehmen ein. Mit seinem Firmeneintritt beginnt eine Reihe Produktneuerungen. Das Fruchtbiersortiment „Belgian“ wird eingeführt, gefolgt vom qualitativ hochwertigen Pils „Quenast“, das heute unter dem Namen Manneken Pils vertrieben wird.
2005
Pauls Schwester Céline steigt in das Firmenmanagement ein; sie übernimmt die administrative und kaufmännische Unternehmensführung.
2008
2008
Das Cuvée des Mariés, das ursprünglich speziell zu Pauls Hochzeit entwickelt wurde, wird unter dem Namen Hopus auf den Markt gebracht.
Während dieser Zeit wird die Brauerei Lefebvre außerdem Mitglied der Vereinigung Belgian Family Brewers (BFB). Diesem Verband sind 22 belgische Familienbrauereien angeschlossen, mit dem Ziel, gemeinsam die Werte und Authentizität traditioneller Braukunst zu wahren.
2013
Lancierung einer neuen Biersorte: das Hopus Primeur.
2015
ergänzt die Brauerei ihr Biersortiment erneut mit einem neuen Weißbier, dem Blanche de Bruxelles Rosée.

2017
Immer noch im Rahmen ihres Wachstums und ihrer Modernisierung, begrüßt die Brauerei ihre neue Flasche.
2018
Einführung von Barbãr Red, einem kräftigen und überraschenden Bier mit Kirschgeschmack.
2019
Die Brauerei führt ein komplettes Rebranding ihrer Produkte durch, um mehr Konsistenz zu erreichen.
2020
Start von UNPLUGGED mit zwei ersten Kreationen: Funky Brett (entwickelt für die Pensionierung von Philippe Lefebvre) und Dikkenek (erste UNPLUGGED-Kooperation)
Das neue Logistiklager sowie die neuen Ladedocks sind in Betrieb. Die Sanierung des alten Brauereigebäudes, in dem die neuen Büros untergebracht werden, ist im Gange.

Die sechs Generationen junge Brauerei Lefebvre ist bis heute ein Familienunternehmen geblieben. Sie beschäftigt rund vierzig Mitarbeiter und exportiert etwa 75 % ihres Produktionsvolumens in über 50 Länder.